Im Sommer 1997 entstand im Arbeitskreis Energie der BN-Kreisgruppe Fürth Land die Idee sich mit der Nutzung der Windenergie zu beschäftigen. Seit die damalige CDU Regierung 1992 das Einspeisegesetz für regenerative Energie verabschiedet hatte, erlebte die Windenergienutzung einen wahren Boom und wir haben uns entschlossen herauszufinden, ob auch in unserer Gegend die Windenergienutzung kostendeckend genutzt werden kann. Am 11.Oktober 1997 war die anfangs diffuse Idee soweit gediehen, daß wir auf der Anhöhe zwischen Vogtsreichenbach und Vincenzenbronn eine Meßstelle zur Windmessung errichten konnten. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die Familie Vogel, die uns den Platz für den Meßmasten zur Verfügung gestellt hat, an die Gemeinde Cadolzburg und an die Vorstandschaft der BN-Kreisgruppe, die das Meßprogramm finanziert haben. Nach 18 Monaten Meßzeit hatten wir so viele Winddaten gesammelt, daß wir am 11.April 1999 die Meßstelle wieder abbauen konnten. Die dann einsetzenden Auswirkungen der Liberalisierung des Strommarktes zeigten aber, daß unter den damals gegebenen Umständen langfristig keine kostendeckende Windenergienutzung in unserer Gegend möglich sein würde. Der Strompreisverfall und die daran gekoppelte Einspeisevergütung ließ keine langfristigen Prognosen der Jahreserträge mehr zu und wir waren nahe daran aufzugeben.

Dann kam aber, verbunden mit dem Regierungswechsel, wieder Hoffnung auf, die auch nicht enttäuscht wurde. Am 1.April 2000 wurde das Einspeisegesetz grundlegend reformiert und heißt seitdem "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG). Die wichtigsten Verbesserungen gegenüber dem alten Einspeisegesetz waren:

  1. Abkoppelung der Einspeisevergütung von der Strompreisentwicklung, was eine langfristige Planung der Investition ermöglichte,
  2. und das Abrücken von der landesweit einheitlichen Vergütungshöhe, was auch Binnenlandprojekte attraktiver machte.

Nun waren die Einnahmen für den geernteten Strom wieder langfristig vorhersehbar und, was noch wichtiger war, in einer Höhe, die im Verhältnis zur Investition fair waren.

Da wir von Anfang an ein traditionelles Bürgerwindrad mit möglichst breiter Bürgerbeteiligung planten, haben wir im April 2000 mit der Werbung begonnen und letztlich 168 Gleichgesinnte gefunden. Im Winter 2000/2001 konnten wir dann nach der Gründung der Komplementärgesellschaft, Rangau Wind Verwaltungs GmbH, mit der konkreten Planung beginnen und auch rasch abschließen. Die Baugenehmigung, die verbindliche Bestellung der Anlage und die Vergabe der Bauaufträge schlossen im Juli/August 2001 die Vorplanung ab. Was dann kam, war eine Menge Arbeit um alle Vorbereitungen termingerecht abzuschließen.

Am 27.11.2001 war es dann endlich soweit. Nachdem das Fundament 6 Wochen Zeit hatte auszuhärten, kamen die Transporter der Firma DeWind-AG und brachten unsere D4. Die 600kW Anlage mit 70m Nabenhöhe und 48m Rotordurchmesser. Sie soll nun voraussichtlich bis zum Jahre 2021 (oder länger) umweltschohnend Strom erzeugen, oder besser ernten. Wir gehen von etwa 750.000kWh/Jahr aus. Da das dem Verbrauch von etwa 214 Privathaushalten entspricht, haben die 168 Eigentümer der Windkraftanlage damit eine faktische Selbstversorgung realisiert.

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